
Bevölkerung im Shanghai-Lexikon
Durch die Vernachlässigung des Wohnungsbaus und der schnellen Entwicklung Shanghais, wurden weitere Entwicklungen gebremst. Shanghai galt als eine Stadt mit der größten Wohnungsnot in China. Erst in den 80er Jahren wurde in Shanghai die Wohnfläche verdoppelt und der Wohnungsbau beschleunigt. Dies wurde allerdings erst durch die Wirtschaftsreformen möglich. Nur noch knapp zehn Prozent aller Haushalte leben in zu kleinem oder sehr beengtem Wohnraum. Ein recht knappes Wohnungsangebot findet man im Altstadtviertel von Shanghai, da sich dort mittlerweile hauptsächlich Betriebe und Firmen befinden. Zudem gilt der Baugrund als so teuer, dass sich nur Investoren solche leisten können, um anschließend Büro- oder Hotelgebäude zu errichten. Mehrere Hunderttausend Menschen mussten infolge dessen umsiedeln um die Altstadt im großen Stil sanieren zu können und Verkehrsprojekte ausgeführt werden konnten. Noch schlechter sieht die Wohnsituation für Zuwanderer oder Einwohnern mit einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung aus. Nicht allzu selten sieht man Migranten in Wohnheimen der bei Bauern am Rande der Stadt leben. Ob nun Migranten gut oder schlecht für Shanghai sind ist umstritten. Sie leisten gute Arbeit und sind bei Straßenreinigungen, Textilfabriken und auch als Handwerker fast unentbehrlich. Durch den zusätzlichen Bedarf am Wohnungsmarkt und ihrer Mitarbeit an kriminellen Handlungen, werden sie dennoch kritisch beäugt. Auch selbst gebaute Hütten findet man am Stadtrand häufig, in denen zum Teil ganze Familien leben. Erschreckend sind auch Siedlungen in denen Slumähnliche Verhältnisse zum Vorschein kommen. Meist findet man dort sozialschwache und vom Schicksal geprägte Menschen. Nicht zu selten bleibt jemand für immer dort ohne eine Chance auf ein besseres Leben.
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